Grenzen überschreiten, dort, wo vor mehr als 30 Jahren eine Mauer Menschen voneinander trennte. Ruhe atmen, wo das Niemandsland zwischen Ost und West einen Graben in die Gesellschaft riss und einen grünen Streifen mit bunter Flora und Fauna hinterließ, der sich auf mehr als 1400 Kilometern durch Deutschland zieht. Wir sind bereit für ein deutsch-deutsches Abenteuer. Unterwegs sind wir natürlich wieder - klimaneutral - zu Fuß. Im Gepäck vor allem unsere Zero Waste-Ambitionen, so dass der selbsthergestellte und eigens gedörrte Proviant »à la Instant« selbstverständlich nicht fehlen darf. Startpunkt unserer grünen Reise ist Heldra, ein kleines Örtchen an der Innerdeutschen Grenze in Hessen, von dort aus werden wir die 700 Kilometer nach Hause gehen, denn die ehemalige Grenze verläuft in unserer Heimat Lübeck nur einmal über den Fluss in sichtnähe.
Nach Hause kommen, dem Weg Lebwohl sagen, Ankommen... diese Worte begleiten uns auf den letzten 250 Kilometern. Wir laufen durch fast vertraute Orte und finden Ferne mit jedem Schritt. Gleichzeitig erinnert uns die Vertrautheit daran, dass unsere Reise ein Ende nimmt. Mit Heimat ist natürlich auch der Alltag verbunden, Arbeit, Verpflichtung, Anstrengung. Irgendwie laufen die Begriffe mit und beschweren unser Gepäck.
Die Elbe begleitet uns nach Hitzacker weitere Etappen, wir laufen durch Regen und Wind. Der Sommer hatte sich im Destinature-Dorf mit einem Inferno aus Blitz und Donner verabschiedet. Dany kauerte halb schlafend, halb wach in der Mitte des Raumes zwischen Flur und Bett, wohl in der Hoffnung, dass der Blitz ihn dort nicht erreichen würde. Am nächsten Morgen wirkt die Nacht surreal, während immer wieder größere Schauerwolken den Himmel verdunkeln und wir Abschied von Hitzacker nehmen. Wir laufen trotz oder vielleicht gerade wegen des Regens gut voran und erreichen das Dörfchen Konau am frühen Nachmittag. Hier wurde bereits für die EXPO2000 ein Rundweg durch den Ort und ein Museum in Bezug auf die DDR-Geschichte angelegt. Die Bauernhäuser sind in Takt und die Größe der Gebäude schüchtert uns fast ein bisschen ein. Wir übernachten heute in einer Ferienwohnung und sind happy über einen Wasserkocher, die Heizkörper zum Trocknen der nassen Klamotten und über das bequeme Bett. Wir treffen dort zwei Berliner, die mit dem Rad unterwegs sind. Bei heißem Tee, tauschen wir uns über unsere Reisen aus.
Dany im Glück
Bereit für mehr Regen starten wir in den nächsten Tag. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich entlang der herrlichen Elbtalaue aber auf etwas anders, als den Regen. Dany, der in Erinnerung an Norwegen schon seit dem Beginn der Reise vom Pilzefinden fantasiert, wird Dank des Regens endlich im Übermaß fündig. Wiesenchampignons und Boviste säumen den Weg entlang des Deiches. Die Kilometer und das schlechte Wetter ziehen an uns vorbei und so trocknen auf dem Weg sogar unsere Klamotten. Der Weg an der Elbe zwischen Konau und Boizenburg ist herrlich! In Boizenburg und ein paar Kilometer hinter Lauenburg schlafen wir im Zelt und verspüren beim Bad im Lanzer See, der mit Wasser des Elbe-Lübeck-Kanals gespeist wird, heimatliche Gefühle. Nur noch schlappe 70 Kilometer ist Lübeck von uns entfernt. Entlang des Kanals gehen wir die ersten Schritte, biegen ab auf die alte Salzstraße und gehen zügig in Richtung Gartenschläger-Eck, hier erreichen wir den gefühlten Ausgangspunkt unserer Reise. Hier standen wir vor einigen Wochen und blickten sehnsüchtig in die Richtung, aus der wir nun in die Heideschneise einlaufen. Meine Eltern, die hier nun wirklich um die Ecke wohnen, erwarten uns und bringen uns in die wohl beste Pension auf dem Weg - »Hotel Mama« erwartet uns mit Essen, offenen Ohren, heißer Dusche, Sauna und Waschmaschine. Was könnte einem Besseres passieren, als zu Hause ein bisschen Kraft zu tanken, für die letzten Kilometer durch meine Heimat.
Natur und Geschichte
Es sind Genussetappen, die uns am Weg um den Schaalsee erwarten, wir nutzen jede Gelegenheit zum Baden. Meine Eltern begleiten uns noch ein Stück auf dem Rad und gemeinsam lassen wir den Abend in Lassahn im »Seeblick« ausklingen. Die Grenzgeschichte am Schaalsee ist nach der Etappe noch präsent. Engländer und Russen hatten im Zuge der Grenzfestlegung nach dem zweiten Weltkrieg angefangen, Gebiete zu tauschen. Die dort lebenden Menschen mussten innerhalb weniger Stunden entscheiden, wo sie nun leben wollten – in Ost oder West? Sofern sie umsiedelten, durften sie von jedem Vieh nur eines mitnehmen und mussten ihre Häuser und Höfe von jetzt auf gleich hinter sich lassen, sie wurden zu Aussätzigen in der neuen Heimat. Die Grenzgeschichte verwandelt sich hier in viele tragische Einzelschicksale, die das Leid erfahrbarer machen. Am Schaalsee erinnert eine Gedenktafel an den Tod von Harry Weltzin, der damals 28-jährige Ingenieur wird 1983 beim Fluchtversuch von der Selbstschussanlage getötet. Hätte er gewusst, dass nur wenige Jahre später die Mauer fallen würde, hätte er dann noch weiter ausgehalten oder war es einfach nicht mehr auszuhalten?
Mikroabenteuer in Sichtweite
Die Etappen am Schaalsee und die folgende Etappe vom Lankower und Mechower bis zum Ratzeburger See gehören zu den schönsten Routen auf dem Grünen Band im Norden. Sie machen uns bewusst, was da direkt hinter den Toren Lübecks auf uns wartet und um diesen Streifen Erde zu entdecken, braucht man nicht sechs Wochen Urlaub, sondern nur ein verlängertes Wochenende. Wir beschließen für Mikroabenteuer zurückzukehren. In Dechow, einem kleinen Dorf am Röggeliner See dürfen wir beim Bürgermeister im Garten zelten. Bernhard hat gleich nach der Wende einen alten Hof gekauft und eigenständig saniert, hauptberuflich ist er Musiker. Er empfängt uns herzlich, gemeinsam mit ihm und seiner Mitbewohnerin Jenny kochen wir, Dany und ich steuern Käse aus der ortsansässigen »Gläsernen Molkerei« bei. Später zeigt uns Jenny noch die Badestelle am Röggeliner See. Tausende Gänse und auch Kraniche übernachten hier, man sieht nichts, doch die Rufe der Vögel begleiten uns durch die Nacht. Die Wärme und Offenheit von Bernhards und Jennys Empfang begleiten uns auf dem letzten Stück durch den Dechower Forst, wo wir recht bald auf einen Waldkindergarten treffen. Die Kinder und Erzieherinnen sind wunderbar fröhlich und interessiert an unserer Reisegeschichte. Die Intensität der Begegnung in den letzten Tagen ist euphorisierend, wir sind im Flow, unsere eigene Offenheit überträgt sich scheinbar auch auf die Menschen, die wir treffen.
Am letzten Abend übernachten wir bei meiner lieben Kollegin Susanne, die in Groß Neuleben, etwas abseits vom Grünen Band, ebenfalls in einem wunderschönen eigens sanierten Bauernhaus mit ihrem Mann Rainer wohnt und auch eine Ferienwohnung unter Reet betreibt. Bei guten Essen erzählen wir von unserer Wanderung auf dem Grünen Band und auch das Thema Nachhaltigkeit kommt auf den Tisch. Gerne tauschen wir uns mit den beiden darüber aus, wir sehen die Dinge ähnlich und fühlen uns aufgenommen. Susanne und Rainer berichten, dass sie sich Anfang der 90er Jahre kennengelernt haben, als sie als Abfallberater bei einer Abfallwirtschaft zu arbeiten begannen. Ziel der Stellen war es, Menschen und Unternehmen zu beraten, wie Müll besser vermieden werden kann, da die Menge an Restmüll sich stetig vermehrte und daher auch von der Politik Handlungsbedarf gesehen wurde. Doch dann kam der Grüne Punkt, aus Restmüll wurde Wertstoff – eben ein sehr wertvoller Stoff - und dieser wird dann wiederverwertet - ein Kreislauf! So zumindest die Message, die an den Verbraucher ging und die Abfallvermeidungsberatung obsolet machte.
Nun trennt der Deutsche 30 Jahre lang schön fleißig seinen Müll und fühlt sich dabei gut, doch die Wertstoffmenge, die wirklich wieder recycelt wird, ist einfach lachhaft, auf traurige 17 Prozent schaffen wir es, der Rest wird zur Energiegewinnung verbrannt oder mal eben ins Ausland gebracht und dort vergessen. Da rottet dann unser luxuriöser Einweg-Plastik-Lifestyle die kommenden 500 Jahre vor sich hin. Bravo Menschheit, du bist spitze! (Die Tagesschau hat das hier mal kurz erklärt Link). Während ich diese Sätze schreibe und die Zahlen nochmals recherchiere, wird mir der Grund unserer »Grünen Reise« mal wieder deutlich bewusst. Wir wollen über diese Probleme in den Austausch kommen. Wir wollen nicht missionieren, aber wir wollen wachrütteln und Handlungsoptionen geben. Mit jedem Einkauf können wir die Entscheidung treffen, Unverpacktes zu kaufen, zu einem regionalen Produkt zu greifen, beim Take-Away eine Dose mitzunehmen oder auch mal zu verzichten. Ist das denn wirklich so schwer?
Für Susanne und Rainer nicht! Sie leben sehr bewusst und haben sich an der Grenze ein Paradies geschaffen, in dem man sogar strahlenfrei Urlaub machen kann, offensichtlich sind Orte, die nicht von Strahlung belastet sind, rar geworden. Es gibt dort einen riesigen Garten, ein wunderschönes Backhaus und seit kurzem einen echten Lehmofen - viele Gründe für eine Reise nach Groß Neuleben!
Ankommen
Am 2. September erreichen wir unser Ziel, die Ostsee. Zack, Zack! Raus aus den Schuhen, weg mit den Klamotten und ab ins Wasser – herrlich! Aufregende fünf Wochen liegen hinter uns und während wir mit dem Boot von Travemünde zurück nach Lübeck tuckern, lassen wir die Zeit Revue passieren und vergleichen auch die Erfahrungen mit der Reise nach Norwegen im letzten Jahr. Es ist Zeit für den Green-Check!
Green Check
Überraschend viel Wildnis fanden wir entlang des Grünen Bandes, oft genossen wir die natürliche Stille, das Summen der Bienen, die Abwesenheit von Autolärm und Menschen über viele Stunden. Auf dem Weg erinnern wir uns an Norwegen, wo die Nähe der E6 uns doch ganz schön zugesetzt hatte. Das Grüne Band hält sein Versprechen und ich kann es allen Naturbegeisterten nur empfehlen.
Natur und Geschichte: Das grüne Band führt durch so viele abwechslungsreiche
Gebiete und Kulturlandschaften, auf dem Weg fanden wir Hügel (für mich Berge :-)), Wiesen, Seen, Moore, Flüsse, Heide, Wälder und eine geballte Ladung deutsche Geschichte. Es ist eben nicht nur ein Wanderweg, die Idylle, die wir finden, bricht sich in der Rückschau auf die vielen Grenzschicksale und immer wieder gibt es Momente, in denen wir nicht glauben können, dass es eine Grenze gab, die so viel Leid mit sich gebracht hat. Die Wende ist für mich eines der intensivsten historischen Ereignisse der jüngsten Geschichte, auf dem Weg versteht man viele Zusammenhänge, die zuvor nicht klar waren. Das Grüne Band ist Natur und Geschichte zum Anfassen.
Klima: Die große Hitze und die oft fehlenden Gelegenheiten frisches Wasser zu bekommen, lassen uns von Norwegen träumen, wo wir das Wasser aus den Flüssen trinken konnten. Dort hatten wir gelernt, dass auch Friedhöfe ein guter Ort sind, um an frisches Wasser zu kommen und so retten uns auch hier diverse kleine Ortsfriedhöfe durch die Hitze- und Dürrewelle des Jahres 2020. Doch ausgetrocknete Flüsse und Moore, die große Brandgefahr in den Wäldern und nicht zuletzt die toten Fichten begleiten uns auf der Reise, sie alle sind Stellvertreter für den Klimawandel, der längst erbarmungslos zugeschlagen hat.
Krasse Kontraste: Wir treffen auf Menschen, die uns stolz von ihrer viermonatigen Weltreise auf dem Aida-Kreuzfahrtschiff erzählen und offenbar nicht eine Sekunde im Leben darüber nachgedacht haben, ob das eine wirklich notwendige Reise ist. Wir sprechen mit Leuten, die denken, Corona sei etwas, dass uns passiert und dass der Staat noch mehr machen muss, um zu helfen. Dass die Pandemie aber etwas ist, das menschengmacht ist und wir jeder auf unserer Art unseren Teil dazu beitragen, dass die Welt weiter aus den Fugen gerät, hat ihre Gedanken wohl nicht ein einziges Mal gestreift. Wir übernachten in einer Pension, in der sich die Gastgeberin bitterlich über die Coronapause und ihre finanziellen Einbußen beschwert, beim Frühstück den Gästen einzelverpackte Billig-Lebensmittel serviert und minutiös auf die Einhaltung der Coronaregelungen achtet, während sie am Abend davor das Massentierhaltungs-Grillbuffet locker im Garten abhält, um sich die Einnahmen an der Buchführung vorbei schwarz in die Tasche zu wirtschaften. Sie wünscht sich die Normalität von vor Corona zurück, sagt sie und wir fragen uns, ob sie denn nicht gemerkt hat, dass diese Normalität eigentlich abnormal ist? Klar, für uns alle bedeutete Corona ein großer Einschnitt, der Lockdown warf uns auf uns selbst zurück. Wer bin ich ohne Mega-Event, ohne Freunde, ohne Hobby, ohne Shopping Mall, ohne Fußball und mag ich die Person überhaupt? Ohne Frage, es sind harte Zeiten. Doch ich bin sicher, wenn der Impfstoff gefunden ist, wird härter gekurbelt als zuvor, wird höher und weiter gesprungen und noch mehr verkauft, gewirtschaftet und versteuert. Die kurze Verschnaufpause, die die Umwelt durch den Pandemiestillstand erfahren hat, ist schneller vergessen, als das Eis der Antarktis schmelzen kann und das ist schon ganz schön schnell. Doch wir treffen auch Menschen, die uns Hoffnung machen, Gleichgesinnte auf dem Weg, die selbst etwas beitragen möchten, um einen Unterschied zu machen. Menschen, die sich fragen, ob das Leben im Überfluss wirklich so glücklich macht?
Bewusste Entscheidung: Für Dany und mich stand fest, dass wir in Zeiten der Pandemie nicht weit reisen wollen. Bezugnehmend auf Reisewarnungen, Testzentren, Quarantänezeiten etc. sind wir uns sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Natürlich ist uns klar, dass viele Gebiete auf den Tourismus angewiesen sind, doch wir finden, in dieser Zeit sollte man sich auf das Fleckchen Erde konzentrieren, das vor der eigenen Haustür liegt. Flugreisen gehören für uns nicht dazu und sind im Rahmen unserer grünen Reise sowieso inakzeptabel. Die kurze Anreise zum Einstieg in die Wanderung bot außerdem den Vorteil, dass wir viel mehr Zeit für die Wanderung hatten. In Norwegen war die Fahrt mit der Fähre noch dazu gekommen und kostete uns insgesamt 3 wertvolle Urlaubstage und Nerven.
Konsum: In den fünf Wochen sind Dany und ich kein einziges Mal in einem normalen Supermarkt gewesen, unser Zero Waste-Proviant ernährte uns weite Teile des Weges auch Dank unseres Abstechers nach Magdeburg, wo wir Nudeln und Reis im Unverpackt-Laden auffüllen konnten. Insgesamt haben wir auf dem Weg aber deutlich mehr gastronomisches Angebot wahrgenommen, als in Norwegen. Das liegt größtenteils daran, dass es in Deutschland auch auf dem Land ein gastronomisches Angebot gibt. Hier ein Bauernhofcafé und dort ein Gasthaus, manchmal, gerade an der Elbe, hatten wir fast das Gefühl auf einer kulinarischen Wanderung zu sein.
Langsamkeit: Unsere Reiseart und die Länge der Auszeit sind die wichtigsten Faktoren unserer Reise und gleichzeitig machen sie es auch so schwer, wieder zurück in den Alltag zu kommen. Beim Wandern gewinnt die Langsamkeit überhand, gerade im Kontrast zu unserem Alltag, der zu stark durch Eile und Stress geprägt ist. Wenn man mit Gepäck wandert, schafft man vielleicht 20 bis 25 Kilometer am Tag, damit muss man sich abfinden und Geduld neu erlernen. Die Landschaft verändert sich ebenfalls nur langsam, dafür gewinnt man die Aufmerksamkeit für sich selbst und die Umgebung zurück. Der Blick fällt auf die Details am Wegesrand, man erfreut sich an kleinen Dingen und die Sorgen des Alltags verschwinden hinter dem Unterwegssein-Modus. Dieser Modus kennt nur drei Wörter: Gehen, Sehen und Atmen. Außerdem sind die Sorgen in diesem Modus ganz klar definiert: Finde ich einen Ort zum Übernachten? Schaffe ich die Kilometer? Habe ich genug Wasser? Es sind essentielle Sorgen, aber doch wirken sie im Vergleich zu den komplexen Alltagsorgen, die manchmal schlichtweg Luxusprobleme sind, einfach, schlicht und natürlich.
Minimalismus: Auch das Tragen der notwendigsten Sachen macht etwas mit uns. Wie viele Kilogramm mute ich meinen Knochen zu, was brauche ich wirklich? Das Allernötigste zu tragen, es an deinen Rücken zu heften, ist keine Last, sondern es macht dich autark. So haben Dany und ich immer wieder sortiert und wenn wir am Anfang noch dachten, dies oder jenes brauchen wir auf jeden Fall, so war bald klar, was wir nach Hause schicken. Wir kommen zurück und fühlen uns von materiellen Dingen befreit, wir kommen aber auch zurück in eine Welt, in der Materiellem so viel Bedeutung beigemessen wird. Es liegt an uns, die Leichtigkeit zu erhalten und auch den Alltag von den Lasten des Besitzes zu befreien. Die Wanderung am Grünen Band ist unsere Ode an den Minimalismus und zu wandern, bedeutet sich selbst eine Liebeserklärung zu machen. Diese Sichtweise gelingt mir bei 35 Grad am Thüringer Kolonnenweg, der, wie Dany sagt, manchmal im 120 Grad Winkel auf den Hügel zu führen scheint, leider nicht. Dieser Blickwinkel gelingt mir aber von meinem Schreibtisch aus und zeigt mir, dass wir uns immer wieder Auszeiten nehmen müssen für die Natur, wenn auch nur für einen ausgedehnten Spaziergang durch die eigene Heimat, denn die Natur beginnt mit dem Löwenzahn direkt vor deiner Haustür.
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