In unserer Rubrik DIY - "Do it Yourself" stellen wir ausgewählte und handgemachte Bau- und Bastelprojekte vor. Wir hauchen alten Möbeln, Sperrmüll und Euro-Paletten ein neues Leben ein. Wenn die Holzspänen fliegen und die Bohrmaschine rattert, laufen wir zur hochform auf. Das Ergebnis ist nicht immer perfekt, hat manchmal anwendungsbezogene Mängel, allerdings erfüllt es uns mit Freude und Stolz, denn wir haben es selbst gemacht. Gerade zu Weihnachten hat das Selbstmachen bei uns einen hohen Stellenwert.
Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit ist eine wunderbare Zeit, mit ihr kommt das Kerzenlicht, der Geruch nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Weihnachten bedeutet Gemütlichkeit und steht letztendlich auch für eine friedliche und besinnliche Zeit. Doch während ich die letzten Einkäufe besorge und einen Parkplatz für mein Fahrrad auf der überfüllten Lübecker Holstenstraße suche, spüre ich eigentlich hauptsächlich den Stress, der sich mit der Adventszeit bei mir eingestellt halt. Auf der Arbeit müssen auf einmal alle Dinge noch geregelt werden, die angeblich nicht bis ins nächste Jahr warten können, Meetings werden abgehalten, zwischendurch machen wir dann ein nettes Gesicht auf der Weihnachtsfeier. Und dann sind da die Geschenke, wir sammeln und verpacken Sachen, um sie für andere Sachen an Heiligabend auszutauschen. Das ist Tradition!
Geschenke sind Ausdruck von Zuneigung
....und wir machen mit - natürlich möchten wir auch Schenken und freuen uns über die Dinge und Sachen, die wir bekommen. Schenken und etwas geschenkt zu bekommen, ist Ausdruck von Zuneigung. Doch während wir teure Dinge kaufen, bleibt das Gefühl manches Mal auf der Strecke und belastet zunehmend das Bankkonto. Ich bin beim Thema Weihnachten daher hin- und hergerissen. Nicht an Freunde und Familie zu denken und keine Geschenke zu geben, ist für uns aber unmöglich, denn wir schenken gerne. Die Freude der Beschenkten ist es wert, sich Gedanken zu machen.
Die Frage ist nur, was soll ich schenken?
Während ich über das Thema Schenken nachdenke, kommt mir ein alter Songtext der Band Prinzen in den Sinn: "Jeden Tag und jede Nacht, Muß ich daran denken, Jeden Tag und jede Nacht, Was soll ich ihr schenken, Was soll ich ihr schenken? Denn alles, alles hat sie schon, Alles, alles und noch mehr, Alles, alles hat sie schon, Was soll ich da schenken, ohne sie - ohne sie zu kränken. Ich mach mir heute kein Abendbrot, Ich mach mir solche Sorgen, Woher krieg ich ein Geschenk, Ich brauche was bis morgen!" Das sind Probleme der 90er, denn heute gibt es Prime und mit ein bisschen Glück hat die Freundin auch noch eine Wunschliste auf Amazon hinterlegt. ;-)
Das geht immer
Natürlich stehen wir nicht über all diesen Dingen, doch im letzten Jahr haben wir so viel Wert darauf gelegt, uns zu Fragen, woher bestimmte Lebensmittel und Sachen kommen und woraus sie gemacht sind, dass es nun schwer fällt, einfach irgendwas zu kaufen. Allerdings finden wir, dass zwei Dinge immer gehen; für mich ist es das Buch, für meinen Mann das Gesellschaftsspiel. Da haben wir einfach kein schlechtes Gewissen!
Alles andere wird schon schwieriger, unsere Geschenke sollen nachhaltig und nicht aus Plastik sein. Sie dürfen selbstgemacht, aber nicht amateurhaft sein - da haben wir einen hohen Anspruch an uns selbst. Was uns eingefallen ist, zeigen wir nun hier.
DIY - Nachhaltige Unverpackt-Geschenke
Am letzten Freitag fanden wir in der Lübecker Schatzkammer im Wakenitzviertel einen Satz alter Weckgläser, nach einem Waschgang in der Spülmaschine erstrahlte das dicke Rillenglas in neuem Glanz, die Gläser sind nicht nur sehr alt sondern auch sehr dekorativ und dazu noch praktisch. Das Glas ersetzt bei unseren Geschenken daher die Verpackung.
Zuhause finden wir Stoffreste, aus denen wir mittlerweile schon routiniert und mit dem geliehenen Pizzastein von unseren lieben Nachbarn, Bienenwachstücher plätten, die Frischhaltefolie ersetzen und dabei auch noch viel netter ausschauen, als der handelsübliche Plastikwrap. Die Lagerung von Lebensmitteln in Bienenwachstüchern hat sich übrigens als erfolgreich herausgestellt, Lebensmittel trocknen nicht aus und verschimmeln nicht. Das Bienenwachstuch kann mit kaltem Wasser und Spüli saubergemacht werden. Sollte das Wachstuch mit der Zeit brüchig werden, so kann man es einfach nochmals zwischen zwei Backpapieren überbügeln.
Bienenwachs kommt überhaupt in vielen Bereichen gut an, für die Cremenutzer unter unseren Freunden, haben wir in kleinen Gläschen einen Lippenbalsam aus Bienenwachs, Jojobaöl, Kakaobutter und Honig hergestellt. Ich habe mir selbst auch eine Portion abgefüllt, die sich in dem Gläschen gut mit auf Reisen nehmen lässt.
Ein Deo ist irgendwie ein seltsames Geschenk, nicht aber, wenn man es selbst macht. Die besten Rezepte für Deos jeder Art haben ich bei Schwatzkatz gefunden, den Tipp für den Blog und meine erste Proberation habe ich von meiner besten Freundin aus Göttingen bekommen. Das Wundermittel im Deo heißt Natron - Es kann einfach alles! ;-)
Und noch ein weiteres, etwas sonderbares Geschenk versteckt sich in den Korken, die Dany zu kleinen Dosen umfunktioniert hat. Es handelt sich nicht um kleine Glückspillen sondern lediglich um Zahnpasta in Drageeform, die man auch im Unverpacktladen erhält. Man zerkaut sie und putzt dann ganz normal die Zähne. Hier schäumt nichts, aber sauber werden die Zähne allemal. An diese Zahnpflege muss man sich definitiv gewöhnen, dazu bin ich aber bereit, denn endlich putze ich ohne Mikroplastik!
Meine vierjährige Nichte Mira fragt mich häufig "Anni, was kaust du da?" Ich antworte: "Das ist nur Kaugummi" und müsste eigentlich antworten "Ich kaue Plastik" denn die blöden Kaudinger bestehen leider zu einem großen Teil aus Kunststoff. Mein Mann hat mir daher kürzlich eine Alternative zu Wrigleys und Co zum Nikolaus geschenkt. Sie heißen Chewsy, ich will keine Schleichwerbung machen, aber sie schmecken wirklich gut und sie sind nicht nur plastikfrei sondern auch Zucker- und Gluteenfrei, Vegan und biologisch abbaubar. Ich kaue zwar nicht mehr so viel wie früher, aber wenn, dann habe ich ein besseres Gefühl. Ein Päckchen wandert daher nun auch in das Geschenkglas unserer Freunde.
Beim letzten Besuch von Danys Familie aus dem Libanon, hatte uns Danys Mutter Luffa mitgebracht, die wächst nämlich dort wie Unkraut. Luffa ist eine Schwammkürbisart, die man in Stücke schneiden und als Putzschwamm oder Badeschwamm benutzen kann.
Eine kleine Bienenwachskerze in Sternenform zaubert noch ein wenig Weihnachts-Klimbim ins Glas. Während wir die Gläser befüllen, hat sich mein Stresspegel normalisiert. Ich habe Dinge selbst gemacht und kann noch dazu anderen zu Weihnachten eine Freunde machen, sie vielleicht zum Nachdenken inspirieren. Das ist sozusagen mein ganz persönlicher Weihnachtsspirit für das Jahr 2018.
Wir wünschen all unseren Freunden und unseren Lesern ein wunderschönes - unverpacktes - Weihnachtsfest!
Anni und Dany - Green Phoenicia
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