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The green Blog

Anni und Dany

Green travelling in Norway | Session 5/6

Aktualisiert: 18. Juni 2020


Wir sind dann mal weg - zum Pilgern auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim - 32 Etappen, 650 Kilometer und rund 20.000 Höhenmeter liegen vor uns und wir berichten in der Rubrik »Green Travelling« von unserem Abenteuer. Wir wollen los, raus in die Natur, unsere Komfortzone verlassen, wenig brauchen und nicht planen. Unser ökologischer Fußabdruck soll dabei so klein wie möglich sein. Ob und wie wir dieses Ziel erreichen, könnt ihr hier verfolgen.

Where the road ends...

the journey begins. Dieser Satz begleitet uns nun schon eine ganze Weile und bewahrheitet sich endlich. Es war nicht immer einfach, wir haben gerungen mit uns und dem Weg. Norwegen, das steht für Wildnis und Abenteuer. Doch gespürt haben wir es nicht. Die E6 begleitet uns und viel zu oft führt der Weg über Asphalt.

Zwischendurch sprach ich mit meinem Bruder, den man wirklich als Skandinavien-Freak bezeichnen kann. Seine Frage, ob wir nicht einfach mal ins Fjell abbiegen können, brachte mich zum Grübeln - machen wir das hier richtig? Sollten wir nicht längst à la "cast away" Fische mit der bloßen Hand fangen?! Wenn man aber losgelaufen ist, ein Ziel hat, ankommen will, so fällt es schwer die Richtung zu ändern. Wir bleiben also bei Olav und seinem Weg und bekommen jetzt die Belohnung:

Berge, Fjell, Aussicht und Wasser, Wasser, Wasser...

Ausblicke und Einblicke in den Dovre Nationalpark

Einige Kilometer vor Furuhaugli setzt der Regen ein, wir brauchen eine Pause und biegen ab zu einer der wenigen Unterkünfte auf dem Weg durch den Nationalpark, die noch geöffnet sind. Denn die Saison geht nur bis zum 15. August!

Furuhaugli war vor einigen Jahrzenten nur ein kleines Häuschen irgendwo im Nirgendwo. Die Familie, die hier schon in seit mehreren Generationen lebt, hat aus dem Grundstück peu à peu einen kleinen Campingplatz mit Cabins und Motel sowie Pilgerunterkünften gemacht und bietet neben Moschusochsen- und Elch-Safaris auch Craft-beer (furuhaugli brugery) an, wie wir von der jungen deutschen Isabelle erfahren, die uns an der Rezeption begrüßt.

Der Regen nimmt zu und Isabelle bietet uns eine heiße Waffel als Stärkung an, die Entscheidung zwischen Weiterlaufen und Bleiben fällt da überhaupt nicht schwer. Isabelle nimmt sich ein bisschen Zeit für uns und berichtet über ihre Erfahrungen in Norwegen.

Norwegen hat mir eine berufliche Perspektive gegeben

Wir möchten von Isabelle (21) wissen, was sie ausgerechnet an diesen abseits gelegenen Ort verschlagen hat. Die junge Potsdamerin berichtet, dass sie Norwegen bereits vom Familienurlaub kannte und von der wilden Natur begeistert war. Als sie nach dem Abi nicht genau wusste, was sie nun eigentlich damit anfangen wollte, suchte sie nach einer Möglichkeit, eine Auslandserfahrung zu machen, bei der man nicht nur herumreiste. Sie wollte vor allem in Kontakt mit den Einheimischen kommen. Bei der Familie in Furuhaugli wurde sie fündig, als Working Hand lebt und arbeitet sie mit der Familie, erhält gleichzeitig auch einen kleinen Lohn. Für Isabelle spielt das Geld allerdings eine untergeordnete Rolle, denn sie hat hier in Furuhaugli eine zweite Familie gefunden, deshalb ist sie nun auch schon das dritte Mal hier. Der Ort, die Natur und vor allem die Gespräche mit ihrer Gastmutter haben sie schließlich dazu inspiriert Geoökologie zu studieren. Sie möchte Natur und Umwelt verstehen lernen und vermitteln können. Furuhaugli hat ihr eine Perspektive gegeben und sie ist seid der Erfahrung hier viel glücklicher als früher. Später möchte sie gerne im Naturschutz oder für Nationalparks arbeiten.

Naturschutz wird hier groß geschrieben

Isabelle schätzt die Art, wie die Norweger ihre Natur schützen. "Sie sind stolz auf ihr wunderschöne Landschaft und versuchen, dass Flora und Fauna innerhalb der Parks unberührt bleiben und sich so frei entwickeln können."

Der Moschusochse

Das Gebiet um Dovre ist für freilebende Moschusochsen bekannt. (Gesehen haben wir leider keine...) Während des zweiten Weltkrieges waren die Tiere ausgerottet, nach dem Krieg hat sich u.a. die Familie aus Furuhaugli maßgeblich dafür eingesetzt, dass Moschusochsen aus Kanada wieder neu angesiedelt wurden. Heutzutage sind die wilden Tiere in Kombination mit Tourismus ein Balanceakt, den es immer wieder neu aus zutarieren gilt.

Nanobryggeri - Norwegens kleinste Brauerei

Auch bei Norwegens kleinster Bierbrauerei spielen Natur und Tiere der Regionen eine wichtige Rolle, ob als attraktive Marke oder als Namengeber der unterschiedlichen Biersorten. Inhaltsstoffe, wie z.B. die Nadeln von Wacholderbeersträuchern werden handgesammelt und geben dem Bier einen einzigartigen Geschmack. Das Bier wird ausschließlich den Gästen im Restaurant serviert, die Flaschen werden gesäubert und wiederverwendet. Da schlägt unser grünes Herz, denn Mehrwegsysteme für Flaschen gibt es ansonsten in Norwegen nicht. Überhaupt wird in der Furuhaugli Turisthytter sehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Sie verwenden keine umweltschädlichen Chemikalien und versuchen Einwegplastik zu reduzieren. Ein lohnenswerter Halt auf unserem Weg durchs Doverefjell!

Weitere Impressionen

Bis bald, dann wohl schon aus Trondheim...

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